Während unseres Besuches bei Jana trafen wir uns nach der Arbeit mit dem Pastor der Adventisten von Tirana Julian Kastrati und Beatrice, seiner Frau in einem Kaffee. Dort erfuhr ich einiges über seine Arbeit.Es gibt in Albanien erst seit zwanzig Jahren Adventisten, aktuell ca. 350 getaufte Glieder über das ganze Land verteilt. Julian ist der Ortspastor von Tirana mit weiteren vier hauptamtlichen Pastoren über das Land verteilt.
Auf meine Frage, ob er sich als Missionar oder Pastor fühle, wurde mir klar, wie schwierig und anstrengend seine Arbeit in einem Land ist, das überwiegend muslemisch aber auch nichtreligiös ist.
Man könnte meinen, dass es einfacher ist einen nichtreligiösen Menschen zu Gott zu führen, aber Julian widersprach mir, denn die meisten konvertieren vom Islam.
Da die Gemeindeglieder momentan nicht über eine eigene Kapelle verfüge, waren wir am Sabbat mit ca. 35 Gästen zu Gast in einer christlichen Kirche. Das Baugrundstück für den Bau einer eigenen Kirche ist zwar vorhanden, scheitert bislang aber an der Baugenehmigung.
Ich war sehr überrascht, wie modern der Gottesdienst war. Wir sangen gemischte Lieder aus "Feiert Jesus" sowie dem WLG überwiegend auf Albanisch, aber auch in Englisch und Deutsch. Der Gottesdienst begann um 12:00 Uhr und endete nach 14:00 Uhr. Nach einem ausgiebigen Lobpreis und dem Bibelgespräch (in Englisch und Albanisch) sprach Pastor Julian sehr emotional in seiner Predigt. Dezent übersetzte seine Frau uns ins Deutsche. Anschließend traf sich die Gemeinde noch zu einem angeregten Gedankenaustausch zum Kaffee in einem Nachbargebäude mit offenem Ende...
| Julian, ein Pastor mit Leib und Seele |
Wichtiger Bestandteil neben der Adventmission ist die Arbeit von ADRA vor Ort unter der Leitung von Julians Frau Beatrice. Das Büro in Tirana umfasst einige Angestellte sowie aktell zwei Freiwillige aus Deutschland, Janine und unsere Tochter Jana.
| Eingang zur ADRA-Zentrale |
| Beatrice, Leiterin von ADRA-Albanien in ihrem Büro |
| Jana und Blerina |
Die Arbeit von ADRA umfasst die medizinische Versorgung einer kleinen ambulanten Klinik sowie einem mobilen medizinischen Team. Zum anderen einer Vorschule für Roma Kinder in Fuje Kruja und neuerdings auch ein Projekt in einer ägyptischen Community.
| Eingang zur Schule in Fushe Kruje |
| dankbare Roma Kinder |
Die Roma Kinder sind so herzlich...
Als sie Jana sahen, die uns eigentlich nur kurz die Schule zeigen wollten, kamen sie sofort angelaufen und wollten gedrückt werden. Eiskalte kleine Hände berüßten auch uns... abgesehen von dem unbeschreibbarem Elend der Syrischen Kriegskinder kommen diese Romakinder für mich sofort an 2. Stelle. Was für uns anscheinend völlig normal ist, wie z.B. Schuhe, ist dort absolut nicht normal. Jana erzählte uns, das ein Geschwisterpaar nur abwechselnd zur Schule kommt, weil sie beide zusammen nur ein paar Schuhe besitzen, für mich unvorstellbar... aber auch unerträglich, aber man kann nicht die ganze Welt retten :-(
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