Sonntag, 23. Februar 2014

Work!

Wieder allein daheim! Die letzten 2 Wochen hat Papa euch ja einiges geschrieben, daher zieg ich euch heute mal "nur" ein paar Bilder von unseren Kindern beim Lernen...


Sonntag, 16. Februar 2014

Heiko in Albanien²...

Wieder zurück in Deutschland, möchte ich euch kurz noch etwas über die Adventisten in Tirana schreiben...

Während unseres Besuches bei Jana trafen wir uns nach der Arbeit mit dem Pastor der Adventisten von Tirana Julian Kastrati und Beatrice, seiner Frau in einem Kaffee. Dort erfuhr ich einiges über seine Arbeit.Es gibt in Albanien erst seit zwanzig Jahren Adventisten, aktuell ca. 350 getaufte Glieder über das ganze Land verteilt. Julian ist der Ortspastor von Tirana mit weiteren vier hauptamtlichen Pastoren über das Land verteilt.
Auf meine Frage, ob er sich als Missionar oder Pastor fühle, wurde mir klar, wie schwierig und anstrengend seine Arbeit in einem Land ist, das überwiegend muslemisch aber auch nichtreligiös ist.
Man könnte meinen, dass es einfacher ist einen nichtreligiösen Menschen zu Gott zu führen, aber Julian widersprach mir, denn die meisten konvertieren vom Islam.
Da die Gemeindeglieder momentan nicht über eine eigene Kapelle verfüge, waren wir am Sabbat mit ca. 35 Gästen zu Gast in einer christlichen Kirche. Das Baugrundstück für den Bau einer eigenen Kirche ist zwar vorhanden, scheitert bislang aber an der Baugenehmigung.
Ich war sehr überrascht, wie modern der Gottesdienst war. Wir sangen gemischte Lieder aus "Feiert Jesus" sowie dem WLG überwiegend auf Albanisch, aber auch in Englisch und Deutsch. Der Gottesdienst begann um 12:00 Uhr und endete nach 14:00 Uhr. Nach einem ausgiebigen Lobpreis und dem Bibelgespräch (in Englisch und Albanisch) sprach Pastor Julian sehr emotional in seiner Predigt. Dezent übersetzte seine Frau uns ins Deutsche. Anschließend traf sich die Gemeinde noch zu einem angeregten Gedankenaustausch zum Kaffee in einem Nachbargebäude mit offenem Ende...

Julian, ein Pastor mit Leib und Seele

Wichtiger Bestandteil  neben der Adventmission ist die Arbeit von ADRA vor Ort unter der Leitung von Julians Frau Beatrice. Das Büro in Tirana umfasst einige Angestellte sowie aktell zwei Freiwillige aus Deutschland, Janine und unsere Tochter Jana.
Eingang zur ADRA-Zentrale
Beatrice, Leiterin von ADRA-Albanien in ihrem Büro
Jana und Blerina

Die Arbeit von ADRA umfasst die medizinische Versorgung einer kleinen ambulanten Klinik sowie einem mobilen medizinischen Team. Zum anderen einer Vorschule für Roma Kinder in Fuje Kruja und neuerdings auch ein Projekt in einer ägyptischen Community.

Eingang zur Schule in Fushe Kruje


dankbare Roma Kinder
Die Roma Kinder sind so herzlich...
Als sie Jana sahen, die uns eigentlich nur kurz die Schule zeigen wollten, kamen sie sofort angelaufen und wollten gedrückt werden. Eiskalte kleine Hände berüßten auch uns... abgesehen von dem unbeschreibbarem Elend der Syrischen Kriegskinder kommen diese Romakinder für mich sofort an 2. Stelle. Was für uns anscheinend völlig normal ist, wie z.B. Schuhe, ist dort absolut nicht normal. Jana erzählte uns, das ein Geschwisterpaar nur abwechselnd zur Schule kommt, weil sie beide zusammen  nur ein paar Schuhe besitzen, für mich unvorstellbar... aber auch unerträglich, aber man kann nicht die ganze Welt retten :-(


Sonntag, 9. Februar 2014

Heiko in Albanien...

Endlich war es soweit, wir besuchten unsere Tochter in Tirana. Nach einem Zwischenstopp in Wien landeten wir pünktlich auf dem beschaulichen Flughafen von Tirana bei frühlingshaften Temperaturen. Von dort aus ging es mit dem Linienbus direkt in die Innenstadt von Tirana. Es fällt einem sofort der eigenartige Puls der Stadt auf. Obwohl wir in der ganzen Woche keinen einzigen Unfall gesehen haben, verwundert mich trotzdem die Fahrweise. Rot und Grün scheinen gefährliche Farben zu sein denn bei Rot fahren trotzdem die Zweiräder weiter und bei Grün kann man noch lange nicht über die Straße gehen. Da man ja irgendwie auf die andere Straßenseite kommen möchte, passt man einfach eine Lücke ab...


Seit dem politischen Wechsel nach den Wahlen vor 4 Monaten ist die Polizei überall auf den Straßen präsent und schreibt, so wie man es auch bei uns kennt, Knöllchen ohne Ende, was zu heftigen Diskussionen vor Ort führt.


Mit sehr viel Respekt und Vorsicht muss man beim Gehen immer die Augen offen halten, sonst stolpert man, oder fällt in ein Loch, oder läuft auf den eh schon engen Fußwegen gegen einen Baum. Ich hatte gehofft, so einen Schnappschuss zu machen, denn die Menschen rennen hier wie bei uns mit Smartphone tippend durch die Gegend, aber Pech gehabt, sie scheinen jeden Stein im Schlaf zu kennen...

Vorsicht, fehlender Gullideckel
marode Brücken, rostender Stahl
freier Fall von Jana in die Lana ;-)



Was kann man in Tirana unternehmen, oh jede Menge. Eine Tagestour ging nach Durres, einer wichtigen Hafenstadt am Mittelmeer.



Ein Fischrestaurant schien Pflicht zu sein, was auch sehr lecker und preiswert war. 
Als nächstes machten wir den Aufstieg zur Seilbahn des Dajti, die aber genau an diesem Tage geschlossen hatte, Pech...
Obwohl hier jede Menge Busse fahren, trieb Jana uns per Pedes durch die Stadt, jeden Tag geschätzte 20 km, was dann auch dementsprechend durstig und hungrig machte. Da Jana in ihrem Sprachkurs fleißig ist, war die Speisekarte kein Problem für uns.



Eines muss man leider auch erwähnen, der Müll und Dreck. Flüsse sind total zugemüllt, an den Müllcontainern wühlen Roma unentwegt im Müll herum. Durch die vielen Autos und Holzöfen liegt die Stadt meistens unter einer Smogglocke. Die Mülltrennung funktioniert automatisch, Roma sortieren den Müll den ganzen Tag von Hand aus, die Müllabfuhr kommt mittags und nachts gegen 22:00 Uhr, nicht wie bei uns einmal die Woche.

Schreck nach dem Brötchenholen, face to face mit einem Bär
Roma sortieren den Müll
anstelle Natur oft zugemüllte Flüsse


Damit dieser Bericht nicht endlos lang wird, fasse ich die nächsten Unternehmungen in ein paar Bildern zusammen. Ein Besuch in Kruje, ein Dorf hoch in den Bergen. Am Mittwoch gelang doch die Auffahrt auf den Dajti mit grandiosem Ausblick. Sparziergänge ohne Ende, z.B. an den Stausee bei tollem Frühlingswetter. Ein wenig Shopping auf dem Stoffmarkt mit anschließendem Besuch eines Straßenkaffee. Überall blühten schon die Blumen und Bäume. Besichtigung diverser Sehenswürdig- keiten, wie z.B. ein Teil der Berliner Mauer.

toller Ausblick oben auf dem Dajti
ein echter Stolperstein besonders für Christian Wulf

Lemon Soda oder "Sauer macht Lustig"

Also mein Fazit: Tirana und ein Besuch bei Jana ist auf jeden Fall eine Reise wert. Albanien ist vom Tourismus noch nicht dominiert und somit sehr naturüberlassen. Ich kann den Menschen hier vor Ort nur wünschen, dass die neue Regierung die Wirtschaft ankurbeln kann und auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit von unglaublichen 80% weniger wird, denn dieses Land ist wunderschön und längst auf europäischem Niveau.